Was Du schon immer über die FF Pöseldorf wissen wolltest

50 Jahre Feuerwehr – das klingt nach vielen Reden, verschwörerischem Schwelgen und manchem Anglerlatein. Heute wollen die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg-Pöseldorf etwas anders erzählen – als eine kurze Erzählung aus der Zeit.

Echt jetzt? Muss das sein?

Keep cool. Du wirst sehen: Es gibt etliche Parallelen von damals und heute. Und einiges zu lernen!

Also gut… damals war sicherlich alles so weird vintage, komische Einsatzkleidung und zuviel Alkohol, oder?

Einerseits ja, andererseits entschieden nein! Als die Wehr vor über 50 Jahren gegründet wurde – genau am 2. Juni 1972 – gab es noch keine Persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie heute, sondern man kämpfte quasi in Uniform. Das erste, große Einsatzfahrzeug war ein TLF16, ein sog. Rundhauber als Tanklöschfahrzeug, wie sie heute noch bei den Hamburger Feuerwehr-Historikern zu besichtigen sind. Und die ersten Einsätze waren tatsächlich Bäume wässern … Und Erbsensuppe kochen – damals gab es eine eigene Versorgungsgruppe mit zwei Kameraden, die als Köche ausgebildet worden waren. Getrunken wurde damals schon absolut in Maßen! Das Feierabend-Bierchen war zwar gesellschaftlich anerkannt, aber in der Dienstbereitschaft absolutes No-Go! Der erste Wehrführer war übrigens Erwin Rosenfeld und sein Stellvertreter Ferdinand Dressler.

1980

1980

1974

1974

Marburg 1979

Marburg 1979

Ok. Was konnten die Oldies damals denn so?

Mit der Zeit immer mehr! Die Wehr entstand – wie damals viele andere Wehren, die auch anno 1972 in Hamburg gegründet worden waren – aus einer sog. Bergungsbereitschaft aus dem allgemeinen Katastrophenschutz. Ausbildungsdienste gab es dann, so ab 1974, erst einmal bei der BF-Wache in Altona, damals F21, heute F12. Und dann mussten die Gründungskameraden auch richtig ran: Der erste große Einsatz im Mai 1973 ein Moorbrand, der rund vier Stunden dauerte. Ein Jahr später ging es zu einem Großeinsatz, im 8. Alarm: In der Hovestrasse auf der Veddel brannte Altöl. Und Sommer 1975 ging es zu einem riesigen Waldbrand in der Lüneburger Heide und im Wendland: 16 Kameraden kämpften eine ganze Woche lang! Sie erhielten später eine Medaille für diesen harten Einsatz. 

Respekt. Seit wann gibt es eigentlich das heutige Gerätehaus?

Seit 1999. Da wurde endlich ein Neubau auf dem Gelände des Gartenbauamtes Eimsbüttel gestartet – unter der Leitung des damaligen Wehrführers Thorsten Dierks. Zuvor hatte man sich jahrelang um ein eigenes Domizil bemüht. Bis dahin war die Wehr in einer Gerätehalle mit Aufenthaltsraum auf dem Gelände des Krankenhauses Heidberg – heute Asklepios Klinik Nord – stationiert. Übrigens, das erste Kleinboot auf der Alster gab es bereits 1974 – es war eine Spende des Pöseldorfers Eduard Brinkhammer. Ein neues Kleinboot vom damaligen Feuerwehramt gab es dann 2001.

Sehr cool!! Welche angeblichen Parallelen soll es eigentlich geben aus der ‘guten alten Zeit’ und heute?

Safe einige. Zum Beispiel ehrliche Kameradschaft und diszipliniertes Auftreten, was wir bis heute sehr pflegen. So gab es zum Beispiel kleine Geldstrafen, wenn man unentschuldigt zu spät zum Dienst erschien, so 50 Pfennige. Das gibt es heute zwar nicht mehr, aber wir pochen nach wie vor auf Einhaltung klarer Regeln zu Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Ehrlichkeit. 

Passt! Ok, das war jetzt der Rückblick. Gibt’s denn irgendetwas Interessantes in naher Zukunft?

Klar! Zum Beispiel erweitern wir in Kürze unsere Station mit einem modernen Container für Spinde und Material u.a. für die Jugendfeuerwehr. On the long run stehen Modernisierungen bei den Löschfahrzeugen und dem Dekon-P an. Wir intensivieren unsere Zusammenarbeit mit Förderern und Partnern. Und wir managen, dass alle Kamerad:innen weiterhin viele Lehrgänge zur Steigerung ihrer Fähigkeiten und Funktionen absolvieren können. Naja, und so einiges mehr …

  • 1972

    Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Pöseldorf

  • 1974

    erstes Großfeuer 8. Alarm in der  Hovestrasse

  • 1975

    seit diesem Jahr sind wir auf dem Turmweg Flohmarkt des Bürgervereins vor dem Dammtor vertreten

  • 1979

    Partnerschaft mit dem 2. Zug der Freiwilligen Feuerwehr Marburg Mitte

  • 1980

    Neuer Standort in der Schröderstiftstraße 13

  • 1993

    Gründung der Jugendfeuerwehr Pöseldorf

  • 1999

    Erhalt eines Dekontaminationsfahrzeug für das eigene Personal (Dekon-P)

  • 1999

    Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses

  • 2001

    ein neues Kleinlöschboot für die Alster

  • 2002

    Flutkatastrophe in Dresden

  • 2003

    neues Löschfahrzeug 16/12

  • 2006

    Neues Löschfahrzeug 16 Kats

  • 2022

    Gründung des CBRN Zug Süd1