Unübertroffen ist sein verschmitztes Grinsen, unerreicht seine gewitzten Entscheidungen und unvergessen seine motivierenden Ratschläge: Klaus Martens hat das Rote Kreuz und die Freiwillige Feuerwehr in Hamburg stark geprägt – über 25 Jahre lang. Bis in den Lebensabend blieb er präsent und nahm am kameradschaftlichen Wirken und Leben teil. Retten, Löschen, Bergen, Schützen – das blieb stets seine oberste Prämisse und Passion, die er – auch beizeiten schweren Herzens – über seine privaten Zeitläufte stellte.
Im winterlich-kalten Januar 1985 wurde Klaus in die Reserveabteilung unserer Wehr versetzt, deren Gründung er anno 1972 von der benachbarten FF Harvestehude genau mitverfolgte. Dort hatte er sich in unermüdlicher Arbeit einen großen Namen gemacht und größten Respekt erarbeitet, u.a. nach zwölf Jahren im fordernden Amt als Bereichsführer Hoheluft.
„Man muss sich immer absichern, sonst fällst Du ins Klo.
Da wurde ich schon mal von den Oberen gefragt: Was hast Du wieder gemacht, Martens?“Ich dazu: „Ich habe mich so verhalten wie ich soll. Nur die anderen haben nicht mitgespielt.”
Klaus war immer gewitzt…
1972 – das war Klaus’ Jahr: Just als Wehrführer der FF Harvestehude gewählt, wurde er wenige Wochen später zum Oberbrandinspektor ernannt und übernahm kurz darauf die Bereichsführung in Hoheluft. Was folgte, waren intensive Jahre und unzählige Erlebnisse in den Reihen seiner geliebten Kameradschaft. Erinnerungen daran fasste er in Audioaufnahmen zusammen, die in Bälde an dieser Stelle Veröffentlichung finden werden.
Klaus trat Anfang der 1960-er Jahre in den Zivilen Bevölkerungsschutz ein und führte die 31. Sanitätsbereitschaft als Zugführer. Diese wurde 1972 in die Freiwillige Feuerwehr Hamburg integriert und zur FF-Harvestehude umbenannt. Die Wehr war danach auch weiterhin als Sanitätswehr aktiv. Nach der gesamten Übernahme der im ZB tätigen Einheiten Brandschutz, Bergung, Sanität und Fernmelder wurde Klaus zum Bereichsführer dieser Einheiten gewählt.
„Ich war ein ganz schlechter Ausbilder. (…) Wir mussten unsere Stunden nachweisen, weil das ja alles Freigestellte von der Bundeswehr waren. Auf einem Zettel habe ich aufgeschrieben: Schneeketten aufziehen. Kam von der Feuerwehr zurück: Der nächste Winter kommt bestimmt…„
Klaus wusste im Sinne der Mannschaft zu handeln
Als Gründungsmitglied der seit 1979 bestehenden Partnerschaft zwischen der FF Pöseldorf und dem 2. Zug der FFW Marburg-Mitte nahm Klaus bis zuletzt gerne an gemeinsamen Treffen der Wehren teil.
„Wir halten zusammen auf Leben und Tod! Das Feuer zu löschen ist unser höchst’ Gebot.“
Zuglied der Marburger Kamerad*Innen
Stets in gut sitzender Uniform und doch für jeden Schabernack zu haben, lebte Klaus diese Zeilen immer auch über die Grenzen der eigenen Wehr hinaus.
Klaus behielt stets seinen Eigensinn, was ihm nicht immer Zustimmung einbrachte. Doch sein Kurs blieb klar und kompromisslos, womit er Generationen an Feuerwehr-Führungskräften prägte. Sein Vermächtnis an Führungsstärke ist wie in Stein gemeißelt: Eindeutige Entscheidungen fällen, Kurs halten, Mensch bleiben.
Klaus Martens bleibt allen als Feuerwehrmann mit Leib und Seele in ehrender Erinnerung. Er verstarb nach längerer Krankheit am 30. März im Alter von 83 Jahren.
Zu seinem Andenken wird das Übungsgelände am Feuerwehrhaus Pöseldorf als Klaus-Martens-Platz manifestiert.